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(1. Februar 2019)
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Wenn wir manchmal innehalten, für kurze Zeit einmal alles liegen und stehen lassen, um über alles nachzudenken, dann können wir schon mal an den Punkt kommen: Es geht einfach nicht mehr! Es zündet nichts mehr. Wir fühlen uns müde und ausgebrannt. Was dann?
Schnell wieder in die Betriebsamkeit des Alltags? Fliehen vor der Entdeckung, dass die Fähigkeit verloren gegangen ist, unser Leben in größere Zusammenhänge zu stellen – abzuklopfen, wo wir gefordert sind, etwa gefragt sein könnten? Der nächste Schritt verlangt dann von uns eben doch eine Entscheidung – und wie komme ich dazu?Da wollte einmal ein Graf in seinem Schloss ein festliches Konzert geben, und er lud viele dazu ein. Die Organisation war großartig, der Saal wurde aufs Feinste hergerichtet, Gärtner brachten Blumen, eine gute Lautsprecheranlage wurde installiert. Alles war bestens vorbereitet. Die Stunde des Konzertes kam. Ein Kammersänger trat auf. Doch wo war der Graf. – Irgendwo unterwegs, noch ganz mit der Organisation beschäftigt! Ja, so kann es eigentlich jedem ergehen. Vor lauter Sorge um alles Mögliche, kann ich manchmal das Entscheidende versäumen. Achten wir darauf, dass neben dem wichtigen Engagement für Kirche, Pfarrei, Gemeinde, für Gemeinschaften, für Familie und Welt – unsere eigene Erneuerung nicht zu kurz kommt. Eine Erneuerung, die wir nur in der Umkehr zu Christus finden können. Wenn Jesus zu mir sagt: Du bist mein Freund, du bist meine Freundin, dann sollte ich das Ernst nehmen, weil ich weiß, dass er mir seinen Teil der Freundschaft schon gegeben hat:
„Es gibt keine größere Liebe als die, wenn einer sein Leben hingibt für seine Freunde.“ –Jetzt ist es an mir, auf die Freundschaft Jesu Antwort zu geben.

Ihr Gerd Rüsing
 Diözesanpräses